(Blogtour) Leben & Kultur in Südtirol | »Ein Tal in Licht und Schatten« Blogtourfinale
Bùn dí, liebe Leser!
alle gut aus den Federn gekommen? Draußen ist es sehr neblig und kalt. Während ich meinen Kaffee genieße und der Teig für die Vanillekipferl bereits im Kühlschrank kühlt, dürft ihr nun das Tourfinale unserer Blogtour rund um Marie Buchingers historischen Roman »Ein Tal in Licht und Schatten« genießen. Nach einer spannenden Woche mit vielfältigen Beiträgen hält der Tourzug nun bei mir. Endstation.
Doch die Reise ist damit nicht zu Ende. Denn nach der Tour fängt die Reise für euch erst richtig an, wenn ihr euch in eine gemütliche Leseecke zurück zieht und im Buch schmökert, dessen Welt wir euch in den letzten Tagen vorgestellt haben. Wir hoffen, dass euch unsere Einblicke gefallen und euch so richtig Lust auf den Roman gemacht haben. Wer bisher noch gar nichts von der Tour mitbekommen hat, dem notiere ich hier noch einmal alle Stationen im Überblick.
Die Tourstationen
26.11. Italien im Ersten Weltkrieg
Babsi | Bücher sind fliegende Teppiche …
28.11. Sagen und Mythen aus Südtirol
Hanne | Lesegenuss
30.11. Weihnachten in den Bergen
Ingrid | Kunterbuntes Allerlei
02.12. Autorinneninterview
Carolin | Bergzeiten und Flachlandabenteuer
Leben & Kultur in Südtirol
Seid ihr bereit für eine gemeinsame kulturelle Reise in die ursprünglichsten Gebiete der Dolomiten? Packt euch reichlich Proviant und festes Schuhwerk ein. Wir sind ein Weilchen unterwegs. Los geht es. Raus aus dem Stadtalltag, rein ins idyllische Landleben! Marie Buchinger alias Diana Menschig hat ihren historischen Roman in die malerische, ländliche Umgebung Südtirols eingebettet. Ich möchte euch im Folgenden ein paar Einblicke in Kultur & Architektur der ladinischen Bevölkerung geben.
Architektur zwischen Tradition & Moderne
Jemandem, der wie ich in den Bergen aufgewachsen ist, wird der Anblick von saftig grünen Wiesen, gemütlichen Bauernhöfen und friedlich vor sich hingrasenden Kühen ein vertrauter Anblick sein. Für den typischen Stadtmenschen klingt diese Idylle sicher nach Erholung pur. Doch Bauernhof ist nicht gleich Bauernhof. Südtirol hat eine Fülle architektonischer Highlights zu bieten. Uralte Burgen und Schlösser, Kloster und Kirchen prägen das Landschaftsbild und harmonieren mit dem gelungenen Versuch, moderne Architektur der Neuzeit mit historischen Gebäuden zu kombinieren.
Da wird Bruchstein mit modernen Materialien wie Stahl und Glas kombiniert, uralte Höfe restauriert und modernisiert, ohne den typischen ländlichen Charme zu zerstören. Für einen Architekten gestaltet sich die Aufgabe, auf unaufdringliche Weise Altes mit Neuem zu verbinden, nicht unbedingt einfach, zumal es auch hier strenge Bauauflagen gibt. Man orientiert sich an den alten Gebäudeformen und ist sehr darum bemüht, typische ländliche Eigenheiten wie das Giebelhaus mit seinen charmanten Fensterlädchen und mit roten Geranien dick behangenen Balkonen in zeitgemäße Strukturen zu integrieren. Gerade für den Tourismus ist dieser Aspekt sehr wichtig, denn wer hier Urlaub macht, erwartet meistens das gemütliche, bodenständige, urige „Urlaub auf dem Bauernhof“-Konzept oder Luxus mit Bergblick im Wellness-Hotel.
Kultur, Landschaft & Tourismus
Das Gadertal, Schauplatz des Romans, das auch als das Herz der Dolomiten bezeichnet wird, beherbergt eine unglaublich vielfältige architektonische Landschaft. Die Ladiner sind stolz auf ihre jahrhundertealte Kultur & Handwerkskunst und bekannt für ihre unglaublich herzliche Gastfreundschaft. „Die Zeit scheint stillzustehen im Gadertal“ verrät uns der Klappentext von »Ein Tal in Licht und Schatten«. Gerade wegen seiner Lage „weit ab vom Schuss“ ist das kulturelle Erbe der Bevölkerung zum großen Teil erhalten geblieben und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Dazu gehört sowohl die ladinische Sprache als auch Handwerkskunst und Lebensweise. In der Schule steht neben den gängigen Fremdsprachen auch Ladinisch auf dem Lehrplan. Auf die Förderung und Erhaltung der jahrhundertealten Traditionen wird sehr großen Wert gelegt. Man glaubt gar nicht, wie schnell beispielsweise eine Sprache, ein Dialekt oder ein bestimmter Tanz verloren gehen, wenn sie nicht ausreichend gepflegt werden. Auch die Tatsache, dass die Region der Dolomiten bis Ende des 18. Jahrhunderts ein weitgehend unerforschter, weißer Fleck auf der Landkarte war, sorgt bis heute dafür, dass das ladinische Kulturgut bis heute erhalten erhalten werden konnte.
Dieses Eckchen Südtirols hat dem geneigten Entdecker, Bergsteiger und Naturfreund viel zu bieten. Je nachdem, ob man sich nun im Tal aufhält, oder mit Rucksack und Kletterschuhen die Berggipfel erklimmt, verändert sich auch die Bauweise. Alte Mühlen am Rand des Flusses Gader – was übrigens nichts anderes bedeutet als „Großes Wasser„- , zahlreiche Burgen und alte Schlösser, Kirchen und Kloster und natürlich Bauernhofanlagen prägen das Landschaftsbild.
Ladinische Bauernhofkultur
Natürlich wird jeder von euch schon mal einen Bauernhof gesehen haben, und sei es nur auf einem Foto. Ich nehme euch jetzt auf eine Hofanlage im Gadertal mit. Vorsichtig, der Weg ist steil. Vorbei an Eschen, etwas schief stehenden Holzzäunen und kleinen Bruchsteinmäuerchen blicken wir auf eine größere Ansammlung von Gebäuden, die sich an den Berghang schmiegen. Diese architektonische Besonderheit der Region nennt man Viles. Dabei handelt es sich um eine kreis- oder halbkreisförmig angelegte Anordnung mehrere Hofgebäude, die in früheren Zeiten nur von einer Familie bewohnt und bewirtschaftet wurden. Man spricht hierbei vom Paarhof, da Wirtschaftsgebäude und Wohngebäude voneinander getrennt stehen. Auf Grund der steilen Berghänge ist diese Bauweise einfach sinnvoller.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine soziale Gemeinschaft aus mehreren Familien. Der ladinischen Bevölkerung ist Gemeinschaft, Tradition, Solidarität und die Arbeit im Einklang mit der Natur sehr wichtig. Auch der architektonische Aufbau der Viles spiegelt diesen Lebensstil wieder.
Ladinische Wohnkultur
Lasst uns weitergehen. Es duftet nach Heu, man hört Kühe und Schafe. In der Ferne kann die Berggipfel durch eine dicke Wolkendecke erahnen. In der Mitte der Anlage sehen wir einen Brunnen, den Geräteschuppen, eine Schmiede und weitere gemeinsam genutzte Wirtschaftsgebäude. Vor allem die Wohngebäude sind kunstvoll verziert. Seht euch die Balken und Balkone an! Sie wurden mit Holzschnitzereien geschmückt, während der aus Stein bestehende Unterstock mit Wandmalereien dekoriert wurde. Die Einteilung der Wohnbereiche ist der unseren recht ähnlich. Durch die Labe – wir bezeichnen das als Flur – erhält man Zugang zur Küche, Stube, Stubenkammer und Speise, welche sich sich im Erdgeschoss befinden, während im Obergeschoss geschlafen und für Körperhygiene gesorgt wird. In den Wirtschaftsgebäuden befinden sich schließlich die Stallungen für das Vieh, Heustock, Scheune und Werkstätten. Ein gemütliches Zuhause, in dem tagtäglich schwer gearbeitet wird.
Ein Danke zum Abschluss.
Bei meiner Recherche bin ich auf zahlreiche wunderschöne Viles gestoßen. Auch wenn ich mehr Stadt- denn Landkind bin, so erinnere ich mich heute doch ab und zu gerne an den Anblick zurück, der sich mir morgens vor der Schule bei einem Blick aus meinem Fenster bot: Berggipfel, grüne Wiesen, sich den Berg hochschlängelnde Straßen. Stille, Vogelzwitschern, hier und da ein Traktor. Keine lauten Straßenbahnen. Irgendwann, ja irgendwann, werde ich wieder einmal Urlaub in den Bergen machen. Südtirol werde ich da mit Sicherheit in Erwägung ziehen.
Wie steht es mit euch? Da bekommt man doch richtig Lust auf ein bisschen Frischlufturlaub auf dem Bauernhof oder? Im Winter lohnt es sich mit Sicherheit ebenfalls. Skifahren! Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal auf den Brettern stand. Ich glaube, da schrieb man noch das 20. Jahrhundert.
Ich hoffe, euch hat mein kultureller & architektonischer Rundgang durch das sagenumwobene, geschichtsträchtige Gadertal gefallen. Ich möchte mich bei meinen vier Mitreisenden Babsi, Hanne, Ingrid und Carolin sowie natürlich bei dir, liebe Diana, herzlich für dieses spannende Tourerlebnis bedanken.
Gewinnspiel zum Tourfinale | Eure letzte Chance auf ein Los!
Zum Abschluss unserer Reise durch Südtirol bekommt ihr, liebe Leser, nun auch bei mir die Chance, eine von zwei signierten Ausgaben von »Ein Tal in Licht und Schatten« von Marie Buchinger zu gewinnen. Was ihr dafür tun müsst? Beantwortet mir in den Kommentaren einfach folgende Frage:
Habt ihr schon einmal Urlaub in Südtirol im Besonderen oder allgemein auf dem Bauernhof gemacht? Wie hat euch das gefallen? Oder steht das gar noch auf eurer Lebenserlebnisliste? 🙂
Das Kleingedruckte
Pro Blog kann nur ein Kommentar hinterlassen werden, die Teilnahme in jedem beteiligten Blog erhöht jedoch die Gewinnchance. Ihr habt bis Montag, den 5. Dezember um 00:00 Uhr Zeit, bei mir und allen anderen teilnehmenden Blogs euren Kommentar zu hinterlassen. Die Gewinner werden am 06. Dezember 2016 hier in der Büchernische bekannt gegeben. Anschließend senden die beiden Gewinner ihre Adresse bitte an diana(at)seitenrauschen.de und das Buch geht umgehend auf die Reise. Das Buch wird EU-weit versendet. Ein Rechtsanspruch auf den Gewinn besteht nicht. Wenn sich die Gewinner nicht innerhalb von sieben Tagen gemeldet haben, verfällt der Gewinn und es wird neu ausgelost.
Ich drücke euch nun die Daumen, wünsche euch noch einmal viel Spaß mit unseren Tourartikeln, wünsche euch einen ruhigen 2. Advent und sage…